Digitale Technologien verwandeln immer mehr alltägliche soziale Situationen und Interaktionen in sogenannte hybride Situationen, die sowohl physische als auch virtuelle Anteile aufweisen. Diese Entwicklung geht zwar mit vielen Vorteilen, aber auch mit Risiken für die informationelle Selbstbestimmung aller Beteiligten einher. Smarte Lautsprecher hören beispielsweise physische Begegnungen mit oder Fotos physischer Begegnungen werden umgehend in Messenger-Gruppen geteilt - oft ohne das Wissen oder Einverständnis der Beteiligten. Sozialer Druck kann zudem die Entscheidungen der Anwesenden über ihre Privatheit maßgeblich beeinflussen. Im Projekt SoPrivAdo wird daher untersucht, wie sich unterschiedliche soziale Situationen und Interaktionen auf die Privatheitsentscheidungen von jungen Menschen auswirken.
Im Rahmen des Projekts „SoPrivAdo“ werden Bildungsmaterialien und ein Serious Game entwickelt, das Wissen auf eine spielerische Art vermittelt. Ziel ist es, junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren in die Lage zu versetzen, ihre informationelle Selbstbestimmung in gemeinschaftlich genutzten digitalen Umgebungen zu wahren und zu stärken. Dazu binden die Forschenden die Zielgruppe eng in den Entwicklungsprozess des Projekts ein. Basis der Entwicklung bilden Studien, in denen kognitive und soziale Einflussfaktoren auf die Privatheitsentscheidungen von jungen Menschen untersucht werden. Eine ethische Analyse wird zu Empfehlungen für den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien beitragen. Die erzielten Resultate bilden die Basis für die Entwicklung der Bildungsmaterialien und des Serious Games.
Es ist geplant, dass das Serious Game und die Bildungsmaterialien als innovative Mittel zur Wissensvermittlung und Kompetenzförderung genutzt werden. Zukünftig sollen die Ergebnisse auch auf andere Altersgruppen und Kontexte übertragen werden, wodurch Selbstbestimmung und Souveränität über die Zielgruppe hinaus bei vielen Bürger*innen gestärkt werden können.
01/2025 bis 12/2027